Dr. Nicole Aringer, Dr. Armin Böhmer,
Dr. Wolfgang Cozzarini
A-2000 Stockerau, Judithastraße 8 | Telefon: 02266 62800

Facharztpraxis für Innere Medizin
mit Schwerpunkt Kardiologie
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im Schlaf auftretende Atemstörungen

Definitionen:

Schnarchen:
Teilweise laute Vibrationen des Gaumensegels und der Rachenweichteile bei Einatmung im Schlaf auftretend.

Krankhaftes (pathologisches) Schnarchen:
Zunehmende Engerstellung der oberen Luftwege (Rachenraum), dadurch oft sehr lautes unregelmäßiges Schnarchen. Dadurch wird auch der Schlaf des Patienten gestört und es kann durch verminderten Luftfluss zu Sauerstoffabfällen im Blut kommen.

Schlafapnoesyndrom:
Wiederkehrendes Aussetzen der Atmung im Schlaf. Falls dies die Extremform von Schnarchen darstellt (Totalverschluss der oberen Luftwege), nennt man dies obstruktives Schlafapnoesyndrom. Es werden mehrere Schweregrade dieser Störung beschrieben; bei schweren Fällen können die Atemaussetzer weit über 1 Minute dauern.

Folgen des Schlafapnoesyndroms:
„Stress im Schlaf“ – wiederkehrende kurze Aufwachreaktionen, Sauerstoffabfälle im Blut. Teilweise ausgeprägte Tagesmüdigkeit mit Unfallgefahr, weiters können dadurch Herzrhythmusstörungen, hoher Blutdruck und div. andere Folgeschäden wie z.B. gehäufter Herzinfarkt oder Schlaganfälle ausgelöst werden.

Therapiemöglichkeiten bei im Schlaf auftretenden Atemstörungen

(die für Sie in Frage kommende Therapie wird mit Ihnen vom Arzt besprochen).

Allgemeinmaßnahmen:
Diese Maßnahmen sind, falls vom Arzt nicht anders angeführt, bei jedem Patienten mit Schnarchen oder schwergradigeren im Schlaf auftretenden Atemstörungen indiziert.

  • Nehmen Sie Gewicht ab! - die Abnahme jedes Kilogramms kann das Auftreten von Atemaussetzern im Schlaf zumindest leicht reduzieren.
  • Vermeiden Sie strikt abendlichen Alkohol, der die Atemstörung deutlich verschlimmern kann.
  • Vermeiden Sie Schlafmittel, insbesondere Schlafmittel vom „Valiumtyp“ – z.B. Mogadon, Temesta, Rohypnol, Lexotanil, ...
    Ungünstig sind auch muskelrelaxierende Medikamente wie z.B. Sirdalud, Lioresal oder Myolastan (verwendet können grundsätzlich nach Anordnung Ihres Arztes andere schlaffördernde Medikamente wie z.B. Ivadal, Zoldem oder schlaffördernde antidepressive Medikamente).
  • Schlafen in Seitenlage ist fast immer deutlich günstiger – bei manchen Fällen stellt das strikte Einhalten der Seiten- oder Bauchlagerung im Schlaf die definitive Therapie eines Schlafapnoesyndroms dar.
    Es gibt mehrere Möglichkeiten um das unwillkürliche Drehen in Rückenlage zu verhindern:
    Einnähen eines Tennisballs in einen Beutel, der auf den Rückenteil des Pyjamas angebracht wird (z.B. mit Klettverschluß).
    Weiters sind kommerziell erhältiche Lagerungshilfen z.B. beim Bandagisten oder im Internet erhältlich (Lagerungswesten, Lagerungsgurte mit Klettverschluß oder auch Biofeedback-Geräte, die einen Ton beim Drehen in Rückenlage abgeben).
  • Keine abendlichen schweren Mahlzeiten.
  • Achten Sie auf eine freie Nasenatmung, da eine „verstopfte Nase“ Schnarchen oder ein Schlafapnoesyndrom deutlich verschlechtern kann (bei verstopfter Nase suchen Sie bitte Ihren HNO-Arzt auf; weiters sollten frei erhältliche abschwellende Nasentropfen nicht länger als 1 bis maximal 2 Wochen verwendet werden (Gewöhnungsgefahr!).
  • Halten Sie eine ausreichende Schlafhygiene ein - damit sind regelmäßige Zubettgehzeiten gemeint, kein Fernsehen im Bett, Versuch ausreichende Schlafzeiten einzuhalten, Achten auf eine adaequate Temperatur im Schlafzimmer – nicht zu warm! – Temperaturen um die 18° werden empfohlen.

Zahnaufbisschienen:
Bei leichten Krankheitsfällen können zahnregulierungsartige Zahnaufbißschienen helfen, die den Unterkiefer vorschieben. Voraussetzungen sind allerdings in etwa 8 festhaltende Zähne am Ober- und auch am Unterkiefer bzw. in Ausnahmefällen festsitzende Implantate.

Operative Maßnahmen:
Bei besonderen anatomischen Gegebenheiten können im Einzelfall kieferchirurgische Operationen ein Schlafapnoesyndrom gut behandeln.

Schnarchen kann in vielen Fällen durch Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Operationen oder Elektrokaustik behandelt werden; ein schwereres Schlafapnoesyndrom nur bei streng ausgewählten Patienten. 

CPAP-Therapie (continus positive airway pressure)
Es handelt sich um die Anlage eines externen Überdrucks, der durch eine Turbine generiert wird. Dadurch wird dem Zusammenfallen der oberen Atemwege entgegengewirkt. Der Überdruck wird zumeist mit einer Nasenmaske, in Ausnahmefällen auch mit einer Nasen/Mundmaske appliziert. Insgesamt gesehen stellt die CPAP-Therapie die anerkannteste und auch wirkungsvollste Therapie des Schlafapnoesyndroms  dar. Die Therapie verlangt allerdings einige Patientenmitarbeit, da das Gerät natürlich regelmäßig verwendet werden muß.

Medikamentöse Therapie:
Es wurden hauptsächlich nur für Theophyllin-Präparate (z.B.Unifyl, Theospirex, Respicur, ...) geringe Effekte beschrieben, sodaß diese Medikamente selten nur bei leichten und speziellen Formen der Schlafapnoe vom Arzt verordnet werden.